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Digitalisierung zum Vorteil nutzen:
Personal gewinnen und binden

Fachkräfte wählen moderne Praxen

Der Fachkräftemangel bleibt weiterhin eine Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Konjunkturprognosen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und Umfragen der Bertelsmann-Stiftung zufolge rechnen viele der befragten Unternehmen auch für das Jahr 2024 wieder mit Fachkräfteengpässen.

Eine der wesentlichen Ursachen des bestehenden Fachkräftemangels ist die alternde Gesellschaft in Deutschland. Aktuellen Prognosen zufolge wird die Zahl der Erwerbspersonen allein in den kommenden 10 Jahren um fast 4 Millionen auf knapp 46 Millionen Personen im erwerbsfähigen Alter zurückgehen.

Immer mehr Kliniken stellen Notdienst ein

Diese Entwicklung geht auch an der Veterinärbranche nicht spurlos vorüber: Auch, wenn die Zahl der Studierenden an den tiermedizinischen Hochschulen unverändert hoch ist, fällt es vielen Praxen heute schwer, geeignete Fachkräfte zu finden. Dies gilt insbesondere für die ländlichen strukturschwachen Gebiete. Ein weiteres sichtbares Zeichen des Fachkräftemangels ist die fehlende Bereitschaft von Tierärztinnen und Tierärzten, den Nacht- und Wochenend-Notdienst in Kliniken zu übernehmen. Dies führt dazu, dass diese Kliniken oft ihren Notdienst einstellen müssen und ihren Klinikstatus aufgeben. Die Zahl der Kleintierkliniken mit einer 24-Stunden-Versorgung ist in Deutschland zwischen 2015 und 2020 um fast 60 Prozent von 161 auf 68 Kliniken gesunken.

Die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf sowie ein gutes Betriebsklima, gute Bezahlung und Arbeitsplatzsicherheit stehen bei vielen Berufstätigen an erster Stelle. Doch laut einer Bitkom-Umfrage erwarten rund die Hälfte der Befragten mittlerweile auch eine moderne technische Ausstattung am Arbeitsplatz. Dies gilt besonders für die „Internet-Generation“ (Jahrgänge ab 1980), die aus ihrem privaten Alltag gewohnt ist, Social-Media- und Messenger-Dienste zu nutzen, mobil auf unterschiedliche Apps zuzugreifen und leistungsfähige mobile Endgeräte wie Smartphone, Tablet und Notebook einzusetzen.

Digitale Technologien für jüngere Menschen unerlässlich

Der Bitkom-Umfrage zufolge gaben 91 Prozent der Befragten an, dass digitale Technologien eine große Bedeutung für ihre tägliche Arbeit haben. Für mehr als 75 Prozent sind digitale Technologien unerlässlich, damit sie ihre Arbeiten erledigen können. Und rund zwei Drittel der Befragten fühlen sich sogar durch den Einsatz digitaler Technologien motiviert.

Der Einsatz einer Praxismanagementsoftware in Verbindung mit leistungsfähiger Hardware und Netzwerk-Technologie gehört heute in den meisten Tierarztpraxen zum Standard. Das Erfassen und Pflegen von Kunden-, Tier- und Behandlungsdaten, die Terminplanung, der elektronische Austausch von Labordaten, der Datenaustausch mit medizinisch-technischen Geräten oder die Warenwirtschaft dienen jedoch in erster Linie dazu, die internen Praxisabläufe effizienter zu gestalten.

Digitalisierung: Zufriedenheit des Personals steigern

Die Digitalisierung sollte sich aber nicht nur auf die Optimierung der internen Praxisabläufe beschränken. Gerade im Dialog mit Kundinnen und Kunden steckt ein enormes Potential, mit dem neben jenen auch die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesteigert werden kann. Das fängt bei der Online-Terminvereinbarung an, die sich einer Bitkom-Umfrage zufolge rund 60 Prozent der Kundinnen und Kunden heute wünschen. Je mehr Kundinnen und Kunden ihre Termine selbst online buchen, den Anmeldebogen gleich online mit ausfüllen und alle Informationen anschließend an Ihre Praxissoftware elektronisch übertragen, desto entspannter können Sie sich um die Patienten in Ihrer Praxis kümmern. Weil das Telefon seltener klingelt und weniger Zeit mit dem Erfassen von Daten verloren geht.

Ist die Kundin oder der Kunde in der Praxis oder Klinik eingetroffen, kann es mit dem elektronischen Self-Check-In weitergehen. Statt an der Anmeldung anzustehen und zu warten, teilt Ihnen die Kundin oder der Kunde die Ankunft per Smartphone oder Tablet mit. So haben Ihre Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, ihren Aufenthaltsort bis zur Behandlung in unmittelbarer Umgebung selbst zu bestimmen. Und Sie erhalten alle erforderlichen Formulare wie Anmelde- und Anamnesebogen sowie die DSGVO-Einverständniserklärung digital ausgefüllt direkt an Ihre Praxissoftware.

Elektronische Patientenakte: zeitsparend und gefragt

Im Anschluss an die Behandlung schicken Sie Ihren Kundinnen und Kunden ausgewählte Behandlungsinformationen wie Laborergebnisse, Röntgenbilder oder Untersuchungsbögen und Anwendungshinweise für die Gabe von Medikamenten direkt an die elektronische Patientenakte – umweltfreundlich und zeitsparend, weil das Ausdrucken oder das Abspeichern auf CD entfällt. Wie Bitkom- und Statista-Umfragen zeigen, sind sogar mehr als 70 Prozent der Befragten daran interessiert.

Und schließlich können Sie Ihren Kundinnen und Kunden genauso zeitsparend die Rechnung übermitteln, die ganz einfach noch vor dem Verlassen der Praxis mit dem Smartphone oder Tablet bargeldlos bezahlt wird.

Erinnerungen digital versenden

Auch die Erinnerung an fällige Impfungen oder wichtige Folgeuntersuchungen sowie die rechtzeitige Gabe von Medikamenten erfolgt papierlos und automatisch, ohne dass Ihr Praxisteam heute noch Zeit damit verbringt, E-Mails oder Postkarten an Kundinnen und Kunden zu versenden.

Und sollten Ihre Kundinnen und Kunden einmal keine Zeit für einen persönlichen Besuch in Ihrer Praxis oder Klinik haben, dann bieten Sie ihnen doch einfach eine Online-Sprechstunde per Video-Chat an.

All das ist heute schon möglich und kann von jeder Praxis oder Klinik, gleich welcher Größe, ohne besondere Vorkenntnisse und Investitionen in Hard- und Software eingesetzt werden.

Über den Autor

Michael Helig, Diplom-Kaufmann

Ich studierte Betriebswirtschaftslehre in Hamburg mit den Schwerpunkten Marketing und Wirtschaftsinformatik. Seit mehr als 35 Jahren bin ich in verschiedenen Positionen als Werbe-, Marketing- und Geschäftsführer für nationale und internationale Unternehmen der Tiergesundheitsbranche, unter anderem für Heiland Vet und Henry Schein Animal Health. Seit April 2018 bin ich verantwortlich für den Bereich Applikationservices bei VetZ.